Sonntag, 22. März 2009

EU-Milchmarktpolitik ruinös, Reformen dringend notwendig

Preissturz bei Milch gefährdet Existenz zig-Tausender Milchbetriebe

"Die von den EU-Agrarministern und der EU-Kommission im November des Vorjahres beschlossene Milchquotenerhöhung hat verheerende Auswirkungen auf die Preisentwicklung und muss sofort zurückgenommen und durch ein Instrument der flexiblen Mengensteuerung ersetzt werden", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber anlässlich des EU-Agrarministerrates am Montag,
der sich mit dieser Causa beschäftigen wird. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass zig-Tausende Milchbetriebe in den Ruin getrieben werden, warnt Pirklhuber. Betroffen seien in Österreich rund 40.000 Milchbetriebe, die sich hauptsächlich im Grünland- oder Berggebiet befinden. "Sämtliche Warnungen der europäischen Milcherzeugerverbände, die produzierte Menge an den Markt flexibel anzupassen, wurden abgeschmettert. Jetzt sind die Preise - wie erwartet - im Keller.

"Die Agrarminister und auch EU-Kommissarin Fischer Boel sollen sich wenigstens jetzt den Flop ihrer Politik eingestehen und am Montag Sofortmaßnahmen zur Absicherung einer nachhaltigen Milcherzeugung beschließen. Anstatt der Quotenerhöhung ist das Instrument der flexiblen Mengensteuerung einzusetzen, um Angebot und Nachfrage
auszubalancieren. Die EU-Milchmarktpolitik muss endlich prioritär an den Zielen Qualitätsproduktion, Arbeitsplatzsicherung und Klimaschutz ausgerichtet werden", fordert Pirklhuber.

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