Dienstag, 6. Dezember 2011

Essen, was man bewahren will - Bereits 24 Arche-Produkte aus Österreich

Über 20 Bio-Produkte aus Österreich wurden seit 2008 in die internationale "Arche des Geschmacks", eine Initiative der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt, aufgenommen. Die treibenden Kräfte dahinter sind die österreichische Arche-Kommission und das von ARCHE NOAH, SLOW FOOD Wien, BIO AUSTRIA und ARCHE Austria getragene ARCHE-Projekt. Im Zentrum des ARCHE-Projekts steht die Förderung kontrolliert biologischer, hochqualitativer, bäuerlich produzierter, handwerklich verarbeiteter Produkte aus alten Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen. Bernd Kajtna, stellvertretender Geschäftsführer ARCHE NOAH und Leiter der österreichischen Arche-Kommission: "Die handwerkliche Herstellung von Lebensmitteln durch bäuerliche Betriebe knüpft an regionale Traditionen an. Gleichzeitig sind die Bio-Produkte in der Arche des Geschmacks Botschafter für ein innovatives und zukunftsweisendes, weil nachhaltiges Modell der Lebensmittelproduktion, das die biologische Vielfalt fördert."     Barbara Soritz, Obmann Stellvertreterin ARCHE Austria und Vorstandsmitglied von BIO AUSTRIA ergänzt: "Die Vielfalt an Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten ist neben fruchtbaren Böden die Basis der Ernährungssicherheit für die nächsten Generationen. Die Bio-Landwirtschaft ist auf Grund ihrer Produktionsmethoden auf standortangepasste, gesunde und widerstandsfähige Rassen und Sorten angewiesen und trägt somit zu deren Erhalt bei. Deren Erhalt kann nur durch weitere Nutzung und Entwicklung für die zukünftige Generation sicher gestellt werden. Es gibt wieder mehr bäuerliche Betriebe, die sich dafür einsetzen. Durch das ARCHE-Projekt weisen wir auf die Leistungen der Bio-Landwirtschaft für die biologische Vielfalt hin."  Bedeutung alter Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen in der Bio-Landwirtschaft     Die Bedeutung alter Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen geht weit über die des alten Kulturguts hinaus. Alte Sorten und Rassen liefern einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt und sind auf diese Weise ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Biodiversität.     Sie tragen wesentlich zum Erreichen einer Ernährungssouveränität und zur Unabhängigkeit von Saatgut- und Züchtungsfirmen bei und sichern die Möglichkeit, bei sich ändernder Nachfrage und sich ändernden Klimabedingungen und Anforderungen auf Alternativen und spezielle Eigenschaften der Vielfalt zurück greifen zu können. Betriebe, die einen hohen Anteil an extensiver Grünlandfläche bewirtschaften, können durch den Einsatz alter Rassen ihren Betrieb optimieren.   Essen, was man bewahren will     Durch den Erhalt alter Sorten und Rassen am bäuerlichen Betrieb kehrt auch die Vielfalt auf unsere Teller zurück. Johann Reisinger, hochdekorierter Hauben-Koch, Mastermind der "Neuen Natürlichen Küche" in Österreich und Mitglied der österreichischen Arche-Kommission, bringt den Nachwuchs erfolgreich auf den Geschmack von Natur und Natürlichkeit. An den Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus, an denen er unterrichtet, initiiert er bereits zum zweiten Mal den Terra Madre Day, an dem "gut, sauber und fair" unter Verwendung der präsentierten Arche-Produkte gekocht wird. "Mein Ziel ist es, bei jedem Gericht den Reichtum, die ganze Dimension an Genuss und Geschmack, die in unseren Lebensmitteln verborgen ist, erlebbar zu machen, dieses Wissen den jungen Menschen mitzugeben und damit nachhaltige Veränderung zu initiieren. Die KonsumentInnen sind wichtige Partner beim Erhalt alter Rassen und Sorten. Denn es gilt: Essen, was man bewahren will."   Die Arche des Geschmacks     Die "Arche des Geschmacks" ist ein internationales Projekt der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt (Slow Food Foundation for Biodiversity). Sie stellt das "Weltkulturerbe" des Essens dar: eine Liste von Pflanzenarten, Nutztierrassen, regionalen Lebensmitteln, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen können oder in ihrer Existenz gefährdet sind. Die Initiative startete Slow Food Italien 1996, um einzigartige und geschmacklich hervorragende Produkte wieder ins Bewusstsein der KonsumentInnen zu bringen. Die Auswahl der Einträge verantwortet jeweils eine nationale "Arche-Kommission", die alle Kandidaten mit ihren Produkten eingehend überprüft und der internationalen Arche-Kommission einen Vorschlag unterbreitet.  Die Arche des Geschmacks in Österreich     Die Umsetzung der "Arche des Geschmacks" in Österreich erfolgt durch die österreichische Arche-Kommission, ein Gremium aus ExpertInnen und Vertreterinnen der lokalen Slow Food Gruppen unterstützt durch das ARCHE-Projekt.     Aufnahmekriterien in Österreich sind regionale Verankerung; kontrolliert biologische, gentechnikfreie, bäuerliche Produktion; handwerkliche Verarbeitung; außergewöhnlicher Geschmack und die Förderung seltener Kulturpflanzen-Sorten und Nutztier-Rassen.   Die 24 österreichischen Arche-Produkte     2011 wurden sieben Produkte von der Arche-Kommission neu zum Arche-Produkt ernannt (gekennzeichnet mit *), insgesamt gibt es somit nunmehr 24 Einträge aus Österreich in der internationalen "Arche des Geschmacks":     Bregenzerwälder Bergkäse, Grubenkraut, Hirschbirne*, Innviertler Abgereifter oder Graukäse, Krainer Steinschaf, Lungauer Rahmkoch, Lungauer Tauernroggen, Montafoner Sura Kees - hergestellt nach traditioneller Methode*, Pielachtaler Dirndl aus Wildsammlung*, Riesen von Aspern, Roter Veltliner*, Sulmtaler Huhn, Talggen, Uhudler*, Vorarlberger Riebelmais, Wachauer Safran, Waldschaf, Waldviertler Blondvieh, Waldviertler Waldstaudekorn*, Weingartenknoblauch, Weingartenpfirsich, Wiener Gemischter Satz, Wiener Weinbergschnecke*, Wiesenwienerwald Elsbeerbaum.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Bäcker als Kommunikationsmittelpunkt des Orts

Brot ist eine Spezialität vom handwerklichen Bäcker. Brot und Gebäck
sind edle Grundnahrungsmittel, die von meisterlicher Hand hergestellt
werden. Der lokale Bäcker ist aber weit mehr als nur Lieferant von
Lebensmittel. In der Dorfgemeinschaft ist er ein wichtiger
Kommunikationsmittelpunkt und er steht nicht nur für die bessere
Qualität der Lebensmittel, sondern insgesamt für eine bessere
Lebensqualität im Ort.

Vor einigen Jahrzehnten waren die Gemeinden in der Buckligen Welt noch
weitgehend autark. Fast alle Güter, die man zum täglichen Leben
benötigt hatte, wurden entweder in der eigenen Hauswirtschaft
produziert, oder man konnte sie bei einem Greißler im Ort oder bei
einem anderen Handwerker im Nachbardorf erwerben. Doch auch in den
Dörfern dieser Region hat sich in den vergangenen Jahren viel
geändert. "Die Zahl der Bäcker ist sicher zurückgegangen", meint
Friedrich Trimmel, Regionsobmann der Buckligen Welt-Wechselland. "Wir
haben mit der Initiative 'So gut schmeckt die Bucklige Welt' ein
Projekt gestartet, um die Bedeutung der lokalen Bäcker hervorzuheben."
Denn der Bäcker im Ort habe etwas zu bieten, das es in den Märkten der
Handelsketten nicht gibt.

In den vergangenen Jahren hat sich in der Region Bucklige Welt einiges
getan, wie Trimmel bestätigt. In den meisten größeren Ortschaften der
insgesamt 32 Gemeinden im Verbund gebe es wieder Bäcker. "Auch jüngere
haben das Bäckerhandwerk erlernt und Betriebe übernommen", so der
Obmann. So wurde etwa die erfolgreiche junge Bäckerin Denis Pölzlbauer
für ihre Leistungen mit einem Preis ausgezeichnet. Die Bäckerei
Bernhard ist weit über die Ortsgrenzen hinaus für ihr gelebtes
Traditionsbackwerk bekannt. Sie beliefern Ortschaften im Umkreis von
15 bis 20 Kilometer rund um Bromberg. "Wir produzieren etwas anderes
als die ganzen Großhandelsketten", meint Bäckermeister Kurt Birnbauer.
Dafür arbeitet der Handwerker allerdings sieben Tage die Woche. "Wir
bieten dem Kunden ein Rundum-Service und machen daher alles."

Montag, 13. Juli 2009

Neues Wetterdaten-Messnetz in Österreich


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Lenzing - Die MOWIS GmbH - Mobile World Information Systems, baut mit wetter.at und Partnern aus Tourismus und Wirtschaft das Wetterdaten-Messnetz in Österreich weiter aus, wodurch eine zusätzliche Verbesserung der Wettervorhersagen und Wetterwarnungen erzielt wird.

Der Marktführer im Bereich Online- und mobiler Wetterinformationen, MOWIS - Mobile World Information Systems, bietet ab sofort allen Gemeinden, Tourismusverbänden, Unternehmen, Golfclubs usw. an, wetter.at-Partner zu werden und das umfangreichste meteorologische Messnetz in Österreich aufzubauen.

"Derzeit verfügen wir durch unseren Partner ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) über ein umfangreiches Netz von Messdaten in Österreich. Durch den zusätzlichen Ausbau unseres Messnetzes mit oben genannten Partnern, können wir das Service und die Vorhersagequalität für alle ÖsterreicherInnen wesentlich verbessern und bieten gleichzeitig allen Partnern an, täglich mit ihren Messwerten in unseren Medien präsent zu sein und dabei gleichzeitig ihren Ort, ihre Region oder ihr Unternehmen das gesamte Jahr effektiv zu bewerben", so Roland Steps, Geschäftsführer der MOWIS.

Auch die ZAMG, bereits langjähriger Datenlieferant und Kooperationspartner der MOWIS, ist sehr interessiert daran, diese IST-Daten der neuen Messstationen in die eigenen, hochpräzisen Prognosemodelle zu integrieren, "um die Vorhersagequalität weiter zu verbessern", so Dr. Fritz Neuwirth, Direktor der ZAMG.

Sonntag, 22. März 2009

EU-Milchmarktpolitik ruinös, Reformen dringend notwendig

Preissturz bei Milch gefährdet Existenz zig-Tausender Milchbetriebe

"Die von den EU-Agrarministern und der EU-Kommission im November des Vorjahres beschlossene Milchquotenerhöhung hat verheerende Auswirkungen auf die Preisentwicklung und muss sofort zurückgenommen und durch ein Instrument der flexiblen Mengensteuerung ersetzt werden", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber anlässlich des EU-Agrarministerrates am Montag,
der sich mit dieser Causa beschäftigen wird. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass zig-Tausende Milchbetriebe in den Ruin getrieben werden, warnt Pirklhuber. Betroffen seien in Österreich rund 40.000 Milchbetriebe, die sich hauptsächlich im Grünland- oder Berggebiet befinden. "Sämtliche Warnungen der europäischen Milcherzeugerverbände, die produzierte Menge an den Markt flexibel anzupassen, wurden abgeschmettert. Jetzt sind die Preise - wie erwartet - im Keller.

"Die Agrarminister und auch EU-Kommissarin Fischer Boel sollen sich wenigstens jetzt den Flop ihrer Politik eingestehen und am Montag Sofortmaßnahmen zur Absicherung einer nachhaltigen Milcherzeugung beschließen. Anstatt der Quotenerhöhung ist das Instrument der flexiblen Mengensteuerung einzusetzen, um Angebot und Nachfrage
auszubalancieren. Die EU-Milchmarktpolitik muss endlich prioritär an den Zielen Qualitätsproduktion, Arbeitsplatzsicherung und Klimaschutz ausgerichtet werden", fordert Pirklhuber.

Mittwoch, 18. März 2009

Naturkatastrophen meistern

Naturkatastrophen in Östereich wie auch weltweit kommen vor wie das Amen im Gebet. Bei Stürmen funktioniert die Warnung durch Medien meist hervorragend. "Doch die Bauweise vieler Gebäude ist eher am Design orientiert als an der Widerstandsfähigkeit", fürchtet Allianz Experte Pichler. Weichholzelemente und Weichmetallpaneele bieten Sturm oder Hagel dann die entsprechenden Angriffsmöglichkeiten. Als Folge sind die Sturmschäden in Österreich in den letzten drei Jahren auf das Vierfache angestiegen.

Und es sollten auch beim Erdbeben- und Schneedruck-Risiko die geltenden Bau-Normen in vielen Bundesländern raschest angepasst werden.